Max Volmer
Max
Volmer ist am 3. Mai 1885 in Hilden geboren und am 3. Juni
1965 in Potsdam verstorben. Er war ein deutscher Chemiker
mit dem Schwerpunkt Physikalische Chemie, sprich
Reaktionskinetik. Die "Butler Volmer Gleichung" entwickelte
er zusammen mit John Alfred Valentine Butler.
Max
Volmer studierte das Fach Chemie in Marburg u. Leipzig,
promovierte dort im Jahre 1910 über photochemische
Reaktionen speziell im Hochvakuum und wurde nach seiner
Habilitation 1913 als Privatdozent in Leipzig tätig. 1916
begann er am Physikalisch-Chemischen Institut der
Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Die "Stern Volmer
Gleichung" kam aus einer Zusammenarbeit mit Otto Stern aus
dieser Zeit. 1919 erfand er die
Quecksilber-Dampfstrahlpumpe.
Eine
kurze Zeit arbeitete er als Extraordinarius an der
Universität Hamburg, wo er sich mit Phasenübergängen
zwischen Gas- und Kristallzustand beschäftigte und eine ganz
neue Adsorptionstherme (Volmer Isotherme) einführte. 1922
wurde Herr Max Volmer als Professor des
Physikalisch-Chemischen Instituts der Technischen
Universität Berlin-Charlottenburg berufen. Bis 1945
arbeitete er dort vorwiegend über Kristallflächen und
Kristallwachstum. So entdeckte er die Oberflächenwanderung
adsorbierter Moleküle, die heute als "Volmer Diffusion"
bezeichnet wird und sich einen Namen machte. 1934 wurde er
ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der
Wissenschaften, aber die Bestätigung der Berufung blieb aus
politischen Gründen aus. Erst 1946 wurde dies durch die
Akademie der Wissenschaften der DDR nachgeholt. Max Volmer
konnte die Meldung jedoch nicht persönlich überbracht
werden, da er im August 1945 mit einer Gruppe um Gustav
Hertz nach Moskau verbracht worden war. Er musste die
Aufgabe übernehmen eine Anlage zur Herstellung von Schwerem
Wasser zu bauen. Zusammen mit Gustav Richter gelang ihm der
Aufbau eines Ammoniak-Destillationsturmes in der Stadt Norilsk.
Erst im März 1955 kehrte Max Volmer nach Ost-Berlin zurück. Er
erhielt in der Sowjetunion den Nationalpreis 1. Klasse, die
Auszeichnung "Hervorragender Wissenschaftler des Volkes"
sowie ab 1. Mai 1955 eine ordentliche Professur an der
Humboldt-Universität zu Berlin. Ab den 10. November 1955
wird Max Volmer Mitglied des Wissenschaftlichen Rates für die
friedliche Anwendung der Atomenergie beim Ministerrat der
DDR. Vom 8. Dezember 1955 bis 1959 war er zudem Präsident
der Deutschen Akademie der Wissenschaften, ab 27. August
1957 auch Gründungsmitglied des Forschungsrates der
Deutschen demokratischen Republik.
1955 wurde ihm die Ehrenbürgerschaft der Stadt Potsdam
verliehen. Als Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeit
erhielt Max Volmer die Ehrendoktorwürde der TU Berlin. Ein
Institut der TU Berlin, eine Straße in Berlin-Adlershof,
Potsdam und
Hilden tragen heute seinen Namen. |